Bildungszentrum Niedernhall

Eichelsammler

Distelfinken werden zu Eichelhähern

An einem wunderschönen Herbsttag, noch vor der Pandemiestufe 3,  im Oktober machten sich die Zehntklässler des Bildungszentrums Niedernhall auf, um in Neusaß Eicheln zu sammeln, nicht etwa um Schweine damit zu füttern, sondern um beim Erhalt des Waldes in zunehmender Trockenheit zu helfen. Dafür wurden bestimmte Eichen ausgewählt, die gegen den Klimawandel relativ widerstandsfähig sind. Die 145,7 kg Eicheln, die von den Niedernhaller SchülerInnen gesammelt wurden, kommen nun in die Staatsklenge nach Nagold, einer forstwirtschaftlichen Einrichtung zur Saatgutversorgung, wo sie aufbereitet und zertifiziert werden. Dann kann das Saatgut, so Uli Oberhauser vom Waldschulheim Schöntal, von Hohenloher Baumschulen wieder erworben werden. Diese neuen Eichen sind dann Teil einer Umstrukturierung des Waldes für immer schlechter werdende klimatische Bedingungen. Wenn das nichts hilft, müssen andere Bäume ran, die weniger Wasser brauchen, wie die aus Südeuropa stammende Zeder.

Nach einer Einführung ernten die SchülerInnen ausgerüstet mit Isomatten und Sitzkissen vom Waldschulheim immer ein Areal unter einer Eiche komplett ab, da die Forstarbeiter sonst nochmals von vorn anfangen müssten. Wichtig sei, so Oberhauser, dass schimmelige Eicheln nicht in die Eimer kommen. Auch zu leichte, weiche Eicheln oder welche mit Loch müssen aussortiert werden. Manche SchülerInnen entdecken auch Frösche, die gleich vom Waldschulheimleiter in dessen Bestandsliste aufgenommen werden. Mit großem Interesse beobachten alle beim Wiegen jedes Sacks die Ergebnisse der am Bus aufgehängten mobilen Digitalwaage. Auf die Summe von fast 150 kg sind die Jugendlichen mächtig stolz.